Furries, das sind doch die, die mit diesen
Fellkostümen rumlaufen, oder?
Fast! Das „Furry Fandom“ besteht nicht nur aus den Suitern
(so bezeichnet man die Träger der Kostüme aus Kunstfell),
sondern ist viel facettenreicher, als man denkt.
Für jeden, der sich zum Fandom zählt, gibt es andere
Beweggründe, und jeder hat andere Ansichten, doch eine
Gemeinsamkeit gibt es immer: Die Begeisterung für Tiere,
zumeist eben auch in anthropomorpher Form.
Das bedeutet Tiere in Menschengestalt oder mit menschlichen
Eigenschaften. Am einfachsten lässt sich das mit Donald Duck,
dem Film Zootopia oder dem Tiger auf der Cornflakes Packung
vergleichen.
Viele „Furries“, wie die Mitglieder des Fandoms sich selbst
nennen, entwerfen einen oder mehrere Fursonas.
Das ist ein Alter Ego oder ein besonders wichtiger
Tiercharakter für diese Person. Die Fursona wird zumeist auch
als Repräsentant im Internet genutzt.
Wenn nicht alle Suiter sind, was machen die anderen?
Es ist schwer alle in Kategorien einzuteilen. Dafür gibt es zu
viele unterschiedliche Interessen. Eine sehr große Gemein-
schaft bilden die Künstler, manchmal auch als „Artists“
bezeichnet. Sie bieten gezeichnete Werke oder andere
handwerklich hergestellte Gegenstände, aber auch photo-
graphische, filmische und musikalische Erzeugnisse mit Bezug
auf das Furry Fandom an.
Foto: Draki und Betelgeuse
Dazu gehören dann auch die Fursuit-Artists oder vereinfacht
gesagt, aber nicht immer passend, „Kostümbauer“. Ein hoher
Anteil der Fursuits ist von den Trägern selbst gebaut, jedoch
nicht alle.
Wer es sich nicht zutraut, Kunstfell (die Kosten liegen
manchmal im dreistelligen Eurobereich) zu zerschneiden, um
daraus etwas Neues zu schaffen, kann auch seine Fursona in
Auftrag geben. Dass so etwas nicht günstig ist, kann man sich
vorstellen, wenn man die Arbeitsstunden beachtet, die nötig
sind, um so eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Je nach
Ausführung, Komplexität und Art des Fursuits kostet eine
Einzelanfertigung schnell ein paar Tausend Euro.
Natürlich gibt es nach unten und oben Luft.
Diese Suits werden dann auf den verschiedensten
Veranstaltungen getragen: Treffen für Gleichgesinnte, „Walks“
durch Innenstädte, um den ein oder anderen zu überraschen
und ihm (oder ihr) ein Lächeln auf die Lippen
zu zaubern, und natürlich auch auf Wohltätigkeitsveran-
staltungen (Tag der offenen Tür im Kinderkrankenhaus,
Spendensammlung für Tiernothilfen etc.).
Hast du schon einmal etwas von Krafttieren oder auch
Totemtieren gehört? Auch das ist für einige ein wichtiger
Bestandteil. Für sie ist ihre Fursona oft eine Art Seelentier.
Das sind spirituelle Wegbegleiter (in anthropomorpher oder
feraler Form).
Durch das Internet gibt es eine Vielzahl an Furries verstreut
über die ganze Welt. Oft finden kleine lokale Treffen statt.
Grillen, Sport und gemütliches Zusammensitzen sind üblich.
Wenn sich mehr als eine Handvoll treffen, wird das auch
Convention genannt - oder kurz: Con.
Die größte der Welt findet in Pittsburgh, Pennsylvania, statt,
die Anthrocon mit >7.000 Teilnehmern. Das Pendant ist hier in
Berlin die Eurofurence mit >2.000 Teilnehmern. Das sind jedoch
nicht die einzigen. Kleinere mit weniger Teilnehmern gibt es
auch weltweit und einige hier in Deutschland.
Die Herkunft der Bewegung ist nicht ganz klar, aber der Ur-
sprung wird in den USA vermutet. In Deutschland gibt es die
ersten Hinweise schon im Jahr 1990. Über die Jahre hat sich
eine sehr lebendige Community entwickelt.
Auch unser Verein ist Teil dieser Community. Wir bieten einen
rechtlichen Rahmen und aktive Unterstützung für Treffen,
Cons und andere Veranstaltungen an, um die Kultur und die
Kunst der anthropomorphen Tiere zu fördern.
Was sind eigentlich Furries?
Hier geht es zu den
Veranstaltungen
des VzFaK e. V.!